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Was sind Braakteaten ?

Kontext:

Brakteaten waren einseitig geprägtes Münzgeld aus Blech und wurden im Mittelalter häufig als sogenanntes Schwundgeld verwendet. 

Die jeweiligen Regionalmächte konnten entscheiden, wann ihre Gültigkeit ablief und gegen neu emittiertes Geld eingetauscht werden musste. Die Brakteaten verloren bei diesem Wechsel an Wert. Dadurch gab es das Interesse der Bürger*innen das Geld möglichst schnell weiterzugeben. Es ließ sich somit nicht verschatzen.

Auch die heutigen Braakteaten werden (anders als Fiat Geld) als Schwundgeld emittiert und können bei Bedarf eingezogen und gegen neue Braakteaten eingetauscht werden. Dieser Prozess kann aber erst nach den ersten Auszahlungen an die jeweiligen Immobilienkonzerne vorgenommen werden. 

Ziel:

Ziel moderner Braakteaten (Bkt) ist es, den Mietzins für Wohnungen auf einer bezahlbaren und angemessenen Höhe zu halten oder entsprechend abzusenken. Erreicht wird das, indem Wohnungen von großen Immobilienkonzernen und -fonds zurückgekauft und vergesellschaftet bzw. rekommunalisiert werden. Sie dienen als finanzpolitisches Werkzeug um Entschädigungszahlungen für die Kommunen tragbar zu halten und die öffentlichen Kassen zu entlasten. 

Deckung:

Braakteaten sind eine zeitbasierte Währung. Sie werden nur von der Lina Braake Bank (LBB) innerhalb eines festgelegten Zeitraums (Juni bis September 2021) geschöpft und können nach dieser Zeit nicht weiter vermehrt werden. Durch diese Limitierung ist eine Wertsteigerung immanent. Die Braakteaten werden als Schein und bar in Umlauf gebracht. Die Menge an Scheinen ist auf insgesamt 10000st. begrenzt. Geschöpft werden diese durch die LBB selbst oder durch Mieter*innen, die sich an der Geldschöpfung beteiligen und dadurch selbst die Forderungen an die großen Immobileninvestoren personalisieren. Jeder Schein kann von mehreren Mieter*innen repräsentiert werden und entspricht dadurch dem fraktionaliserten Anspruch dieser Gruppen oder Gemeinschaften auf eine Rekommunalisierung entsprechender Wohnungen oder Häuser (fractional reserve banking). 

 

Emittent:

Nur die Lina Braake Bank LBB ist derzeit berechtigt die Braakteaten zu schöpfen und an Ihre Kunden (Mieterinnen und Mieter) auszugeben. Jegliche Form der Vervielfältigung ohne Genehmigung der LBB ist nicht gestattet.

* Lina Braake (Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein die Lina Braake hat) heißt der ausgezeichnete Film, der 1975 in die Kinos kam und der den mutigen und eigenwilligen Kampf einer älteren Dame zeigt, ihr Recht auf selbstbestimmtes Wohnen gegenüber den Profitinteressen der Bank durchzusetzen.

 

Obwohl mittlerweile selbst 45 Jahre alt, ist der Film von einer erschreckenden Aktualität. 

Es haben sich mittlerweile die Antagonismen zwischen den Interessen der privaten Geschäftsbanken bzw. der Kapitalbesitzer und denen, die von Erwerbsarbeit leben oder Transferleistungen erhalten, weiter zugespitzt.

 

Die Mieten steigen durch die fortwährende Vermögenspreisinflation immer weiter an und können von dem überwiegenden Teil der Bevölkerung kaum noch oder nicht mehr finanziert werden. 

Dadurch ist ein Verdrängungsprozess in Gang gekommen, der sich, wenn keine neuen Lösungen gefunden werden, immer weiter radikalisieren muss. „Muss“ deshalb, da diese Inflation durch immer größere Geldmengen befeuert werden, die vor allem durch private Banken betrieben werden.

 

Einer der wichtigsten politischen Akteure, der u.a. über diesen Umstand in seinem Buch Schulden, die ersten 5000 Jahre allgemein verständlich berichtet hat, ist der Anthropologe David Graeber. Dieser ist Anfang September 2020 im Alter von nur 59 Jahren überraschend gestorben. Seine geldpolitischen Annahmen treten mit dem Film in einen Dialog. Dabei ergänzen und überschneiden sich die Aussagen Graebers und die der Filmfigur Lina Braake auf vielfältigen Ebenen.

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